Geschichte der Pfarrkirche St. Peter
Patrozinium: 29. Juni
Die Peterskirche, die älteste Pfarrkirche Münchens, erhebt sich auf dem sog. Petersbergl, einer leichten Erhebung im historischen Zentrum der Stadt.
Eine dreischiffige romanische Basilika mit einem Turmpaar im Westen datiert als der älteste nachweisbare Kirchenbau noch in die Zeit vor 1180. Um 1220/30 erfolgten eine Erweiterung des Kirchengebäudes und diverse Umbauarbeiten.
Ab 1278 entstand ein neuer (1294 konsekrierter) Kirchenbau, der dann beim großen Münchner Stadtbrand im Jahr 1327 stark beschädigt wurde.
1329 begann man mit dem Bau einer neuen gotischen Kirche (bereits vor der vollständigen Fertigstellung 1365 konsekriert).
1381-1386 entstand zwischen bzw. über den zwei gekappten Westtürmen der neue Turm mit zwei spitzen Helmen und der damals ersten öffentlichen Uhr der Stadt.
Nach der Zerstörung der beiden Turmspitzen durch einen Blitzeinschlag im Jahr 1607 wurde von Heinrich Schön d. Ä. die neue, bis heute charakteristische Turmbekrönung entworfen, die jedoch erst 1621 vollendet werden konnte.
1630 begann die Barockisierung mit dem Abbruch des gotischen Chores. Bereits im Jahr 1636 war der neue kleeblattförmige Dreikonchenchor fertiggestellt.
Ab 1641 wurden nach Plänen von Heinrich Schön d. J. und Marx Schienagl neue Altäre beschafft. In Anlehnung an Berninis Kathedra Petri im Petersdom in Rom entwarf Nikolaus Gottfried Stuber einen neuen Hochaltar, der dann zusammen mit Egid Quirin Asam realisiert wurde. Die Neueinwölbung des Chores übernahm Ignaz Anton Gunetzrhainer. Die prächtige Stuckierung des Chores sowie die Gestaltung der Fresken an den rundbogigen Blendfenstern stammen von Johann Baptist Zimmermann.
Nachdem in den Kriegsjahren 1944/45 die Peterskirche durch Bombardierungen mehrfach starke Schäden erlitt, traf es schließlich das Kirchengebäude bei einem verheerenden Luftangriff am 25. Februar 1945 besonders massiv und zerstörte dieses weitgehend.
Nachdem zuvor viele der Kunstwerke kriegsbedingt ausgelagert und somit gerettet worden waren, konnte aufgrund der Initiative und Tatkraft der beiden Stadtpfarrer Max Stritter (1937–1949) und Max Zistl (1949–1983) und dank einer beispiellosen Spendenbereitschaft der Münchner Bevölkerung die zerstörte Bausubstanz bereits 1946 mit den Arbeiten zum Wiederaufbau begonnen werden.
Nicht zuletzt durch die finanzielle Unterstützung von Katholiken aus den USA erfolgte am 8. September 1951 die feierliche Wiedererrichtung des Turmkreuzes auf den restaurierten Turm und am 27. Juni 1954 konnte der rekonstruierte Hochaltar durch Joseph Kardinal Wendl wieder neu konsekriert werden.
Die Arbeiten zur Rekonstruktion des Innenraums unter Leitung von Rudolf Esterer und Erwin Schleich erstreckten sich über einen langen Zeitraum. Im Jahr 2000 konnte die Rekonstruktion des großen Deckenfreskos im Langhaus, auch Dank des großen Engagements des damaligen Stadtpfarrers Msgr. Herbert Kuglstatter, von Hermenegild Peiker vollendet werden. So wurde der Wiederaufbau des „Alten Peters“ nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg erfolgreich abgeschlossen.
Weitere Informationen und historische Abbildungen finden Sie u.a. in unserer Schriftenreihe „Aus dem Pfarrarchiv von St. Peter in München“ (Hrsg. Johannes Alex. Haidn, Herbert Jung et. al.)
Kirchenführungen für Gruppen und Einzelpersonen
Für die Stadtpfarrkirche St. Peter („Alter Peter“), die Kirche St. Johann Nepomuk („Asamkirche“) oder in der Allerheiligen Kirche am Kreuz
können Sie allgemeine oder individuell ausgestaltete Kirchenführungen über das Stadtpfarramt St. Peter per Mail oder telefonisch vereinbaren unter 089 / 21 02 37 76-0.
Für Kinder- und Jugendgruppen von Schulen und für Gruppen von Pfarrgemeinden bieten wir zusätzlich in St. Peter eigens abgestimmte Kirchenführungen (ca. 45 min) an, die sich auch mit einer Turmbesteigung kombinieren lassen, jeweils nach frühzeitiger Terminabsprache mit ca. 14 Tagen Vorlauf.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!